Gedanken, die verändern könnten 

von Marion und Bernhard Hötzel 

Stellen wir uns doch nur einmal vor, 

dass unsere Gedanken etwas verändern können …

Vielleicht eine andere Sichtweise, die wir noch nie eingenommen haben, vielleicht eine Erkenntnis, die vieles über den Haufen wirft, vielleicht eine Berührung in unserem Innersten. Es könnte doch sein, dass wir niemals daran geglaubt haben, dass sich nach der Pandemie alles verändern würde. Und wir nun erstaunt feststellen, dass es doch eine fundamentale Veränderung gab. Eine Veränderung, die alles infrage stellt, mehr noch als in der Pandemie. Ein Krieg, vor unserer Haustür, hat uns aus dem Dornröschenschlaf gerissen und uns mit einer weiteren Unvorhersehbarkeit konfrontiert.

Es könnte doch sein, dass die Trägheit der Menschen sich für eine kurze Zeit in eine dynamische Entwicklung verwandeln würde und die seit langem als starr und leblos empfundenen gesellschaftlichen Strukturen sich verändern könnten. Es könnte doch sein, dass die Menschen in den Jahren nach der Pandemie, Selbstvertrauen entwickeln konnten und es ihnen gelang, sich dem Leben anzuvertrauen und dass sie ihre gestalterischen Möglichkeiten erkannten. Dass viele von ihnen kreative Ideen zur Lage der Dinge hatten und sich nicht mehr mit den alten Antworten zufriedengaben, sondern völlig neue Wege gingen.

Es könnte doch sein, dass uns auch die ökonomischen Folgen in einem anderen Licht erschienen und dass wir dazu bereit waren, uns um alle Herausforderungen zu kümmern. Dass wir uns bemühten, um Themen wie CO₂, Grundwasserknappheit, um die Eindämmung weiterer merkwürdiger Viruserkrankungen, pharmazeutische Lieferengpässe, unbezahlbare Gesundheitskosten, wegbrechende Jobs, Migration in einem bisher unbekannten Ausmaß. Es könnte doch sein, dass wir wieder einmal mehr erkennen mussten, wie hilflos wir den Kriegen ausgeliefert sind und dass Kriege immer politisch sind und im Grunde völlig unnötig. Das waren sie immer schon und mit Bewusstsein hat das also nichts zu tun, denn schließlich lebten wir ja in den friedlichen und modernen Zeiten, glaubten wir.

Lassen Sie uns eine These aufwerfen: Behaupten wir einfach mal: Erst jenseits von Krieg und Frieden kann es in der Welt harmonisch werden. Solange wir in Strukturen von Polaritäten leben, wird sich nichts verändern können. Wir benötigen Kriege, um Frieden zu stiften, und benutzen den Frieden, um Kriege anzuzetteln. Wir wollen die Balance, lehnen die Disbalance aber ab. Wir bevorzugen die Sonne, doch den Regen mögen wir nicht. Wir teilen die Welt, die Menschen und das Leben in gut und böse ein.

Harmonie muss die Menschheit erst einmal aushalten können! Und das fängt schon bei uns selbst an. Können Sie über einen längeren Zeitraum Harmonie aushalten? Kennen Sie das Gefühl, das sich ausbreitet, wenn vor großen Festen, die auf ein friedliches Zusammensein ausgerichtet sind, der Donner einschlägt? Weihnachten ist da ein gutes Beispiel – und im Grunde alle großen Feste, wie auch im ganz kleinen Kreis, können verregnete Sonntage in Streitigkeiten enden.

Doch was können wir tun? Nichts. Außer, Sie beginnen beim kleinsten gemeinsamen Nenner: nämlich bei sich selbst. Werden Sie harmonisch mit sich selbst. Es ist ein Stück Weg dahin, doch es lohnt sich.

Bleiben Sie wach für alles, was auf Sie zukommt und bleiben Sie fröhlich.

Bernhard und Marion Hötzel, im Juni 2023