Wachstum braucht Wandel
Kennen Sie die Geschichte der Arche Noah noch? Und ist es nicht erstaunlich, wie lange sich manche Bilder und Überlieferungen weitertragen? Und nun ist es mal wieder so weit.

Wachstum braucht Wandel
Es ist Zeit für eine neue Arche … Und hier und da sehen wir schon große Ideen am Horizont. Die Planeten um uns herum bevölkern. Unseren Dreck auslagern in die Atmosphäre und Stratosphäre oder wohin auch immer, haben wir da so manche Idee auf Lager und mittlerweile müssen wir uns doch tatsächlich mit dem Müll im All beschäftigen; Von daher: dem Irrsinn keine Grenze. Doch wie wäre es denn mal mit Bewusstsein und der Liebe,, die darin zu entdecken ist? Dann könnten wir (Stand jetzt) den schönsten aller Planeten erhalten und weiterhin in einem Paradies existieren.
Bei allem Hirnschmalz, der derzeit eingesetzt wird, um die Erde zu verlassen, sehen wir nicht, dass eine neue Arche bereits auf uns wartet! Und irgendwie scheint sie die gleichen Aufgaben wie die Arche Noah aus der biblischen Geschichte zu haben. Denn auch zu jeder Zeit gab es eine Transformation der Gesellschaft. Verheerende Kriege, große Hungersnöte, gesellschaftliche Verwerfungen und Umweltkatastrophen prägten einst diese Zeit und so können wir durchaus Parallelen zu heute erkennen.
Genau wie damals geht es auch heute um Zusammensein, Gemeinschaft, gemeinsam sein und gemeinsam das Leben sichern … genau das wird die große Aufgabe der nahen Zukunft sein. Durch die Pandemie bekamen wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns erwarten kann. Wir werden mit von der Partie sein, wenn es heißt: „Verwandle Dich!“
Und das wird ganz ohne Apokalypse oder andere Untergangs-Szenarien ablaufen. Das Leben wird uns ganz einfach dazu zwingen. Nicht nur aus Umweltsicht, nein, einfach weil der Überfluss nicht mehr zählt, sondern das, was wir tatsächlich zum Leben benötigen. Und das ist wahrlich nicht allzu viel. Doch Bescheidenheit wäre hier kein guter Begriff! Denn um das Leben zu erleben, brauchen wir keine Bescheidenheit, sondern Bewusstheit. Und Bewusstsein bedeutet ALLES.
Wir sind dann unbedingt genügsam, begnügen uns mit dem, was ist, und verschwenden keine Zeit mit dem, was sein sollte. Vergeuden uns nicht in den Tälern der Verstellungen, sondern bewahren die Erkenntnis des Augenblicks. Viele hausgemachte Krankheiten werden verschwinden, Neid, Gier und Totschlag sind vergessene Relikte einer vergangenen unbewussten Gesellschaft. Diese neue Gesellschaft wird eine Welten-gemeinschaft werden. Eine Gemeinschaft, in der es um das Gemeinsame geht, um Verbindung statt um Trennung, um Miteinander statt um Vereinzelung.
Und diese neuen Lebens- und Gesellschaftsformen sind hier und dort schon sichtbar. Zarte Wege sind zu erkennen und es gibt sie schon, die neuen Menschen, die auf diesen Wegen wandern. Die Zukunft ist demnach schon da!
Es ist nicht Transformation
Doch für manche wird es ein beschwerlicher Weg sein. Geht es doch darum, dass jeder, der nur irgendwie bereit ist für ein neues Bewusstsein, selber dieser Verwandlung zustimmen muss. Viele sprechen von Transformation, doch lasse ich ganz bewusst diesen Begriff aus, denn unter einer Transformation wird vieles verstanden und das Meiste trifft leider nicht zu. So sprechen wir lieber von einem sich verwandelnden Individuum. Diese Verwandlung ist radikal. Nicht etwa brutal, nein, eher wird sie zu einer radikal ehrlichen inneren und äußeren Haltung. Radikal auch, weil es unbedingt notwendig ist, herauszuarbeiten, wer wir im Innersten sind.
Wir haben die gewaltige Aufgabe, uns völlig infrage zu stellen und alles, was wir glaubten, zu sein, außer Kraft zu setzen. All unseren Prägungs- und Gesinnungs-geschichten müssen wir auf die Schliche kommen. Müssen uns allen unbewussten Teilen zuwenden und diese Stück um Stück integrieren. Müssen unbedingt ihre mögliche Destruktivität erkennen, damit der Sinn, der in ihnen steckt, erkannt und gefördert werden kann. Gefördert, um dem Gemeinwohl, also einem höheren Anspruch, dienen zu können.
Wir werden unbedingt schon jetzt damit beginnen, Fragen zu beantworten, die bisher noch gar nicht gestellt wurden. Wir sind bemüht, ein Bewusstsein zu entwickeln, das uns durchweg zugewandt ist und dessen Denken Lösungen findet, an die wir selber niemals gedacht hätten.
Das Fortschreiten dieser neuen gesellschaftlichen Verwandlung findet in jedem Einzelnen von uns statt. Ausnahmslos in jedem. Ob gewollt, erarbeitet und als solches bewusst erfahren oder ungewollt, unbewusst und unbeachtet. Es wird uns verwandeln.
Wir sind Teil des Wandels, Teil der Entwicklung
Welch eine atemberaubende Zeit, in der wir Zeugen und auch Betroffene dieses elementaren Wandels sind. Wir erleben gerade, wie Leben sich radikal verändert und ohne Rückblick hat es einzig nur uns im Blick. Und wer will, kann völlig freiwillig dabei sein, kann voller Pioniergeist und Neugierde Wege beschreiten, auf denen zuvor noch nie ein Schritt gesetzt wurde. Mehr geht doch nun wirklich nicht! Und wie von Geisterhand wird das eigene Dasein herausgehoben aus der Tristesse eines gelangweilten und vermoderten Kollektivs. Und nach den vielen Jahren der Selbsterfahrung, der Selbstreflexion und der Aufarbeitung von all den möglichen und unmöglichen Traumata kommen wir nun in die Lage der Selbstgestaltung. „Machet euch die Erde zum Abbild eures Selbst“, steht schon in der Bibel.
Ein Aufatmen geht durch die Seelen und die Leichtigkeit des Seins kennt kein Halten mehr. Nach tausenden von Jahren lassen wir das Leiden einfach sein. Lassen es zurück und starten in die neue Epoche der „Entlasteten“. Können Sie sich vorstellen, entlastet zu sein? Wie sich das wohl anfühlen muss, leicht und unbeschwert zu leben! Das heißt nicht, verantwortungslos zu sein. Es heißt sogar, sehr viel Verantwortung zu nehmen und durch diese Verantwortung Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu finden.
Das beleidigte Ego ist noch laut
Doch noch sind die letzten Strömungen von Anhaftung durch Selbstbeweihräucherung sichtbar. Traumsensible Therapien und „Wünsch-dir-was“-Seminare stehen derzeit hoch im Kurs. Sie sind Relikte der auslaufenden oder aussterbenden ICH- und EGO-Spezies. Hier strahlen die Spiegelungen immer noch um das ICH herum. Also der geliebte Blick in den Spiegel der eigenen Verwundbarkeit. Sie können den Ruf „Es ist überstanden und das kann doch mit Fug und Recht gefeiert werden“ nicht vernehmen. Denn das beleidigte und besondere EGO ist noch viel zu laut und schreit von leidend süß bis arrogant: „Ich will nicht verzeihen, sondern will leiden und Schuld verteilen!“
Und während der Tanz um das goldene EGO, ICH-versunken auf dem Parkett der Rache, wie in einer Dauerschleife abläuft, beginnen viele andere schon damit, ihr Leben zu feiern und als LEID-überstanden zu würdigen. Und ihr Dank ist voller Freude und voller Tatendrang, etwas zu gestalten und sinnhaft zu leben.
Wohin das Ganze führt, das weiß ich auch nicht. Doch weiß ich, es geht um alles, nämlich um uns! Es geht darum, dass wir das werden, was wir doch im tiefsten Herzen alle schon sind: freundliche und friedvolle Wesen, die eine sehr lange und gefräßig kampforientierte Phase hinter sich gebracht haben. Und so kann unsere Erfolgsgeschichte wieder einen neuen Wandel nehmen und wir dürfen teilhaben an dieser wunderbaren Entwicklung.
Zum guten Schluss möchte ich mit den Worten von Wilfried Nelles das Gesagte auf den Punkt bringen: „Alles ist Bewusstsein, Bewusstsein ist alles.“
Ich freue mich, wenn auch Sie sich selber aufwecken und an einem bewussten Da- und Hier- und Dort-sein Interesse haben. Schauen Sie doch einfach mal wieder vorbei und erfahren Sie Ihre Leichtigkeit des Seins.
Gerne weise ich an dieser Stelle noch auf eine interessante Studie hin, die einen neuen Gesellschaftsvertrag propagiert … Es ist also nicht mehr Utopia, sondern die radikale Realität, die da auf uns trifft.
„Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat diese Studie veröffentlicht. Der WBGU wurde 1992 eingerichtet und besteht aus neun Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen.
Auf jeden Fall freue ich mich, Sie bei einem nächsten Gedankenspiel wieder zu begrüßen.
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Marion Hötzel, ZENtrum-Mondsee 2025
Gerne können Sie aus diesem Gedankenfluss schöpfen, und schön, wenn Sie auf die Quelle hinweisen. Herzlichen Dank!